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Chefredaktorin Vanessa Varisco zu ihrer Lebenseinstellung:
​«Ich habe vor nichts Angst
»
Die junge Journalistin hat schon viel schwierige Momente im Leben gehabt. Deswegen bedeutet für sie Menschlichkeit, verbunden mit der Eigenschaft gut zuhören zu können, auch Verständnis für Situationen, die man selber nicht erlebt hat. 

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Vanessa Varisco war gleich an Bord, als Tijana Nikolic darüber werweisste, ein eigenes Magazin zu gründen. Bild: PD
Wenn man Vanessa begegnet, steht einem eine zierliche, junge, hübsche Frau mit verträumtem Blick und feiner Stimme gegenüber. Sie wirkt konzentriert und in Gedanken. Ab und zu huscht ihr ein sanftes Lächeln über ihr Gesicht. Sie ist stets in Bewegung, man trifft sie selten im Sitzen an. Immer an ihrer Seite Manti, ihr treuer Begleiter, ein Deutscher Schäferhund. Er lässt sie strahlen. Auf den ersten Blick könnte man meinen, Vanessa sei eine studierte, sportliche junge Frau aus gutem Hause, die behütet aufgewachsen ist, und nun einem geordneten Leben in einer lokalen Redaktion entgegensieht, in der sie alt werden kann. Keine Aufregungen, nur ab und zu Wanderferien mit Zelt in der Ferne. Begrüsst man diese junge Frau mit dem ersten «Hoi», merkt man schon die Zuversicht in ihrer Erscheinung und dass sie durchaus eine sehr aufgeweckte Person ist, die zielstrebig durch das Leben läuft und ihre Interessen vertreten kann. Ihre Worte sind gut gewählt und zeugen von Belesenheit. Allerdings kann sie auch etwas reserviert wirken, was jedoch nur Fassade ist. 

Denn hinter dem ersten «Hoi» steckt eine warmherzige, hilfsbereite und enorm fleissige Person, der nie etwas in den Schoss gelegt wurde. Ihren Erfolg an der Uni und auch im Beruf hat sie sich stets selbst erkämpft und ist unerschrocken ihren Weg gegangen. Auch nach einigen Schicksalsschlägen ist sie immer wieder aufgestanden und hat weitergemacht. Kein Schmerz und keine noch so hohe Hürde konnten sie aufhalten, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. «Ich habe vor nichts Angst», sagt sie selbstsicher. Dies nicht wegen einer Grosskotzigkeit oder falschem Stolz, nein, sondern weil sie in ihren jungen 24 Jahren schon so schwere, düstere Dinge erlebt hat und nicht mehr allzu schnell aus der Ruhe zu kriegen ist. Sie erklärt:

 «Ich habe mich nach wirklich sehr schweren Ereignissen immer wieder aufraffen können. Das gibt mir eine Sicherheit, dass ich mich aus praktisch allem wieder herausretten kann, sei es noch so schlimm.»

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Schäferhund Manti ist ihr treuer Weg- und Wanderbegleiter. Bild: PD
Es führen Wege aus scheinbar ausweglosen Situationen
Deswegen findet sie das Hoi-Magazin so wichtig. Denn nebst des entschleunigten und gut recherchierten Journalismus, sollen die Leser mit dem Magazin auch Beispiele von Menschen bekommen, die in ihrem Leben stark gewesen sind oder stark sein mussten: «Beispielsweise Personen, die Schicksalsschläge erlebt haben und diese Geschichte mit uns und anderen teilen möchten.» Viele Leute gäben einem im Alltag gutgemeinte Ratschläge zu Situationen im Leben, die sie selbst nie erlebt hätten. Etwas anderes sei es aber, in schlimmen Situationen gewesen zu sein und zu schildern, wie man daraus wieder herausgekommen ist. Ebenfalls auch Personen, die sich zu einem bestimmten Thema gut auskennen und darüber sprechen möchten. «Solche Menschen möchten wir aufzeigen. Das Hoi soll sich aber auch an junge Menschen richten, die sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befinden. Ihnen soll aufgezeigt werden, dass alles wieder gut werden kann, obwohl im Moment alles so unendlich schwierig scheint», so die Chamerin.
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Für die Journalistin bedeutet Menschlichkeit einerseits verständnisvoll zu sein: «Es gibt viele Situationen oder Entscheidungen, die man selbst nicht nachvollziehen kann, wie beispielsweise jemandem Gewalt anzutun oder gemein zu jemandem zu sein. Wenn man aber versteht, dass ein Mensch beispielsweise etwas Spezielles erlebt hat und deswegen so reagiert, bekommt man einen Einblick.» Das Verständnis sei ein wichtiger Aspekt von Menschlichkeit. Jedoch nicht nur gleichgültiges Verständnis, das man jemandem entgegenbringt, weil es einem schlussendlich egal ist, was die Person macht oder fühlt. «Empathie ist das Schlüsselwort. Wenn ich jemanden nicht nur verstehen kann, sondern auch für die Person da bin, obwohl ich ihr Verhalten nicht rechtfertige.» Empathie, Verständnis und Zuhören sei in der heutigen Gesellschaft etwas verlorengegangen, da es oft so scheint, als erzähle jeder am liebsten von sich. «Jetzt mit den Coronawellen scheinen alle zusammenrücken zu wollen und es schwebt ein Hauch von Menschlichkeit im Raum. Wir könnten aber alle noch etwas menschlicher werden.» Was dafür jedoch fehle, sei Zeit. Zeit, die man sich für andere nimmt, um eben zuzuhören und einfach da zu sein. 

«Wir sagen so oft, dass wir keine Zeit haben. Dabei nehmen wir uns die Zeit einfach nicht. Nämlich die Zeit nachzufragen.»

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Als sportaffine Frau wagte sich Vanessa Varisco aufs Hockeyfeld. Der Sport liegt ihr familiengeschuldet im Blut. Bild: PD
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Beim Schreiben kann sie reflektieren
Schreiben bedeute für sie alles. «Schreiben entschleunigt im Denken und dadurch hat man die Möglichkeit, gewisse Situationen reflektiert zu betrachten.» Sie könne mündlich eine Geschichte nie so gut erzählen, wie sie sie schreiben könnte. «Beim Schreiben nehme ich mir Zeit und überlege mir was ich aussagen möchte. Beim Sprechen überlegt man oft nicht so viel», erläutert die Journalistin, der bei einem Interview an der Fasnacht jemand in den Gummistiefel gepinkelt hat.
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Beim Schreiben habe man diesen «Entschleunigungsmoment», in dem man wirklich reflektiert, was genau passiert oder gesagt worden ist und wie man es rüberbringen möchte. Dazu hätte sie sehr gerne den verstorbenen französischen Schriftsteller, Philosophen und Religionskritiker Albert Camus interviewt. Seine Bücher hätten sie in einer schwierigen Lebenszeit sehr berührt. «Ich würde mich sehr gern mit ihm über sein Denken und seine Philosophie von der Welt unterhalten.» Es fasziniere sie, wie er genau das, was sie fühlte so präzise auf den Punkt bringen könne. Interessant wäre für sie auch, zu erfahren, ob er auch so gedacht hat oder nur so geschrieben hat.
Tijana gefällt ihr als Geschäftspartnerin, weil sie sehr zielstrebig sein kann und sie sie in vielen geschäftlichen Aufgaben ergänzt. «Sie ist bereit viel zu investieren und wir ziehen uns gegenseitig nach vorne. Alleine würde ich so ein Magazin nicht aufziehen, weil mir die Bestärkung fehlen würde. Sie gibt mir den Mut das Projekt durchzuziehen.» Ebenfalls sei ihre Partnerin sehr kreativ und verstehe etwas vom Schreiben. «Ausserdem können wir durch unseren Altersunterschied profitieren, da wir dadurch teilweise aus anderen Blickwinkeln auf die Dinge schauen und uns dadurch ebenfalls ergänzen.» 
«Meine Leben ist manchmal eine spanische Telenovela»
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Dem Zugersee ist die Journalistin besonders zugeneigt. Sie umrundet ihn regelmässig zu Fuss. Bild: PD
Erfolg mit dem Hoi-Magazin wäre schon ein zukünftiger Traum von Vän. «Die Verantwortung zu übernehmen für ein Projekt, hinter dem man 100-prozentig steht, lässig findet und durch das man seine Kreativität ausleben kann, wäre eine unglaublicher Erfolg und eine Freude.» Falls das Magazin gut anläuft, wünscht sie sich auch eine gute Chefin für eventuelle künftige Mitarbeiter zu sein. «Wir würden gerne eine angenehme Atmosphäre schaffen, damit sich unsere Mitarbeiter wohl und wertgeschätzt fühlen. Das ist ein grosses Ziel.»
Privat wünscht sie sich in Zukunft Kinder und weiterhin so glücklich und frei im Kopf zu sein, dass sie stets im Hier und Jetzt leben kann. «Wenn einem viel Mühseliges im Leben widerfahren ist, ist man unglaublich dankbar über eine ruhige Phase, in der man sich an den einfachen Dingen erfreuen kann. Wie zum Beispiel an einem schönen Abendspaziergang, denn ich vollkommen wahrnehmen kann, da in meinem Inneren Ruhe herrscht.» Das möchte sie gerne so beibehalten.
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Mit Prognosen für den Erfolg des Hoi-Magazins sei sie eher zurückhaltend: «Mein Leben ist manchmal wie eine spanische Telenovela und macht sowieso was es will», sagt sie lachend. Erfolg heisst für sie Mut: «Erfolgreiche Menschen sind für mich zwar zufrieden mit sich, aber auch mutig genug sich selbst immer wieder herauszufordern. Und auch immer für sich einzustehen, egal, wie schwierig manche Situationen sein mögen.» Mit dem Hoi-Magazin wagen die beiden diesen herausfordernden Schritt. 
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