Geschäftsinhaber Marco Galli: „Wer Uhren verkauft, bringt ein Stück Emotionen an die Kundschaft“
Uhrenfachmann Marco Galli hat vor einigen Jahren den Betrieb von seinem Vater übernommen. Im Gespräch erzählt er, worin die Faszination des mechanischen Handwerks liegt.
„Wer Uhren verkauft, der bringt nicht bloss ein Traditionshandwerk an den Mann oder Frau, sondern verkauft vor allem auch ein Stück Emotionen.“ So beschreibt Marco Galli die Arbeit, welche im Uhrengeschäft Galli bereits seit fünf Generationen ausgeübt wird. Dass er das Geschäft von seinem Vater übernehmen würde, war für Marco Galli nicht von Anfang an klar. Zuerst absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, arbeitete einige Jahre bei der Credit Suisse und widmete sich erst dann dem Uhrengeschäft. Den Einstieg nahm er nicht gleich im Familienbetrieb, sondern in verschiedenen anderen Unternehmen. So war er etwa bei der Schweizer Luxusuhrenmanufaktur Omega angestellt.
Seit fünf Jahren ist er nun im Familiengeschäft, hat es mittlerweile übernommen. Uhren, so Galli, sind in erster Linie Liebhaberstücke. Deshalb ist es wenig wunderlich, dass manche Kunden am einen Arm eine Sportuhr tragen, die funktionell und dynamisch ist, und am anderen Handgelenk ihre mechanische Uhr – das Stück Leidenschaft eben. „Eine Uhr, die man bei uns kauft, wird unter Umständen über Generationen weitergegeben. Sie wird nicht zum Wegwerfprodukt, sondern im Schadenfall in die Werkstatt gegeben. Diese Wertschätzung einer Uhr hängt von jener emotionalen Bindung daran ab“, schildert Galli. Ein wichtiger Pfeiler im Verkaufsgeschäft sei deshalb das Vertrauen der Kunden. Galli, erklärt der Inhaber, könne als Familienbetrieb in dieser Hinsicht punkten. „Traditionsgeschäfter sind den Kunden wichtig. Viele kennen meinen Vater und entsprechend mich schon lange, was zu einem unglaublichen Vertrauen führt“, beschreibt Marco Galli. Für andere Uhrenvertreiber, die einen Führungswechsel erleben, sei es daher wichtig, am Vertrauen zu arbeiten und möglichst wenig am Geschäftsmodell zu verändern.
Seit fünf Jahren ist er nun im Familiengeschäft, hat es mittlerweile übernommen. Uhren, so Galli, sind in erster Linie Liebhaberstücke. Deshalb ist es wenig wunderlich, dass manche Kunden am einen Arm eine Sportuhr tragen, die funktionell und dynamisch ist, und am anderen Handgelenk ihre mechanische Uhr – das Stück Leidenschaft eben. „Eine Uhr, die man bei uns kauft, wird unter Umständen über Generationen weitergegeben. Sie wird nicht zum Wegwerfprodukt, sondern im Schadenfall in die Werkstatt gegeben. Diese Wertschätzung einer Uhr hängt von jener emotionalen Bindung daran ab“, schildert Galli. Ein wichtiger Pfeiler im Verkaufsgeschäft sei deshalb das Vertrauen der Kunden. Galli, erklärt der Inhaber, könne als Familienbetrieb in dieser Hinsicht punkten. „Traditionsgeschäfter sind den Kunden wichtig. Viele kennen meinen Vater und entsprechend mich schon lange, was zu einem unglaublichen Vertrauen führt“, beschreibt Marco Galli. Für andere Uhrenvertreiber, die einen Führungswechsel erleben, sei es daher wichtig, am Vertrauen zu arbeiten und möglichst wenig am Geschäftsmodell zu verändern.
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„Traditionsgeschäfter sind den Kunden wichtig.“ |
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Natürlich gebe es auch Menschen, bei denen nicht der emotionale Wert im Vordergrund steht: Manch einer trägt eine teure Uhr am Handgelenk als Statussymbol. Nicht zuletzt auf Social Media Plattformen wie Youtube ode Instagram, werden Luxusuhren vor die Kamera gehalten. Schwappt dieser Trend auch auf die hiesige Jugend über? Galli bestätigt, dass vermehrt auch junge Kundschaft im Uhrengeschäft anzutreffen sind, „20-Jährige, die explizit auf eine Uhr gespart haben.” Wobei die wenigsten lediglich Interesse an einer Uhr als Statussymbol hätten - viele sind vom rein mechanischen Handwerk in diesem digitalisierten Zeitalter fasziniert. Überdies ist der Durchschnittskunde auch nicht ganz so jung, sondern um die 40, schätzt Galli.
Schweizer Uhren werden weltweit geschätzt
Neben den Uhren-Liebhabern und Posern kaufen gewisse Kunden eine Uhr als Wertanlage. „Vor allem limitierte Serien dienen als Anlageobjekte. Dazu zählen Patek Philippe und Rolex. Wir haben aber nur Schweizer Uhren im Verkauf.“ Sprich Manufakturen wie Omega, Tudor oder Breitling. Galli als Fachmann zeigt sich überzeugt, dass Schweizer Uhren ihrem Ruf gerecht werden. “Die Handarbeit und Technik ist weltweit geschätzt”, beschreibt Marco Galli. Um Kunden das Handwerk zu zeigen, besucht er daher immer wieder Schweizer Uhrenfabriken und erhält so direkten Einblick in deren Innenleben. „Das geniesse ich an meiner Arbeit: Ich bin in verschiedensten Bereichen verantwortlich. Betreue Kunden, unterhalte die Kontakte zu den Manufakturen, führe unsere sieben Mitarbeiter.” Auch um die Vermarktung auf Social Media bemüht er sich. Denn obgleich die Welt um Luxusuhren eine romantisch analoge zu sein scheint, funktioniert auch hier nichts ohne die Sozialen Medien.
Dass nicht mehr alles rein analog ist, hatte in jüngster Vergangenheit aber auch Vorteile. In der Coronapandemie konnten potenzielle Käufer sich die Produkte immerhin noch virtuell ansehen. Trotzdem war der Lockdown kaum förderlich fürs Geschäft. „Allerdings waren die Auswirkungen nicht ganz so stark wie in Betriebe in anderen Kantonen”, beschreibt Galli und führt aus: „Wir hatten vor der Pandemie nur gut 15 Prozent ausländische Kunden. Der Teil, der durch die Reisebeschränkungen wegfiel, war nie so gross wie etwa in Luzern. Gewisse Geschäfter dort haben vom Auslandstourismus gelebt, jetzt ist ihnen ein riesiges Segment weggebrochen.” Einbussen im Verkauf verzeichnete natürlich auch das Galli Uhrengeschäft, doch der Sommer verhalf dem Betrieb wieder zu einigem Aufschwung. „Viele Schweizerinnen und Schweizer konnten ihr Angespartes nicht wie geplant für den Urlaub aufwenden und waren deshalb eher bereit, das Geld in ein Luxusgut zu investieren.”
Die Pandemie war eine im Vergleich zur langen Tradition des Geschäfts eine kurze Periode der Veränderung. An welche langfristigen Wandel erinnert sich Marco Galli? Beispielsweise an eine Krise für die Uhrenbranche in den 1970er-Jahren. „Plötzlich waren Schweizer Uhren nicht mehr gefragt”, erläutert Galli. Was sich aber gelegt hat. In den 1990er-Jahren verloren die mechanischen Uhren an Attraktivität. Warum? Weil die batteriebetriebenen genauer und preiswerter waren. Doch auch diese Missgunst gegenüber den mechanischen Uhren legte sich wieder.
Dass nicht mehr alles rein analog ist, hatte in jüngster Vergangenheit aber auch Vorteile. In der Coronapandemie konnten potenzielle Käufer sich die Produkte immerhin noch virtuell ansehen. Trotzdem war der Lockdown kaum förderlich fürs Geschäft. „Allerdings waren die Auswirkungen nicht ganz so stark wie in Betriebe in anderen Kantonen”, beschreibt Galli und führt aus: „Wir hatten vor der Pandemie nur gut 15 Prozent ausländische Kunden. Der Teil, der durch die Reisebeschränkungen wegfiel, war nie so gross wie etwa in Luzern. Gewisse Geschäfter dort haben vom Auslandstourismus gelebt, jetzt ist ihnen ein riesiges Segment weggebrochen.” Einbussen im Verkauf verzeichnete natürlich auch das Galli Uhrengeschäft, doch der Sommer verhalf dem Betrieb wieder zu einigem Aufschwung. „Viele Schweizerinnen und Schweizer konnten ihr Angespartes nicht wie geplant für den Urlaub aufwenden und waren deshalb eher bereit, das Geld in ein Luxusgut zu investieren.”
Die Pandemie war eine im Vergleich zur langen Tradition des Geschäfts eine kurze Periode der Veränderung. An welche langfristigen Wandel erinnert sich Marco Galli? Beispielsweise an eine Krise für die Uhrenbranche in den 1970er-Jahren. „Plötzlich waren Schweizer Uhren nicht mehr gefragt”, erläutert Galli. Was sich aber gelegt hat. In den 1990er-Jahren verloren die mechanischen Uhren an Attraktivität. Warum? Weil die batteriebetriebenen genauer und preiswerter waren. Doch auch diese Missgunst gegenüber den mechanischen Uhren legte sich wieder.
Galli selbst sammelt Uhren
Nicht zu vergessen in der Auflistung der Veränderungen ist die Grösse der Werkstatt. So nahm sie einst noch den ganzen, ersten Stock ein. Mittlerweile wird zwar nicht mehr der ganze Stock beansprucht, dennoch bleibt die Werkstatt ein wichtiger Bestand, gehört zum Service und ist Teil der Vertrauensbildung. Der Uhrmacher ist denn auch schon seit Jahrzehnten bei Gallis angestellt. „Uhrmacher müssen ein sehr profundes Wissen haben und unser Geschäft profitiert von der reichen Erfahrung.” Denn im Geschäft werden nicht nur die neusten Modelle abgegeben, sondern auch solche die ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben. Um auf dem Stand der Zeit zu bleiben, finden immer wieder Schulungen statt. Teilweise sind jene von den Werken organisiert.
Marco Galli selbst beschreibt sich als Uhrenliebhaber. Sein liebstes Modell kann er aber nicht spezifisch benennen - obschon er sich in den letzten Jahren eine Sammlung aufgebaut hat. Nicht unerwähnt lässt er einige Besonderheiten: Nämlich jene Uhren, die den Namen Galli eingraviert tagen. „Früher wurden Uhren, die bei uns gekauft wurden, graviert. Einige davon konnte ich zurückkaufen.” Womit sich der Kreis wieder schliesst.
Marco Galli selbst beschreibt sich als Uhrenliebhaber. Sein liebstes Modell kann er aber nicht spezifisch benennen - obschon er sich in den letzten Jahren eine Sammlung aufgebaut hat. Nicht unerwähnt lässt er einige Besonderheiten: Nämlich jene Uhren, die den Namen Galli eingraviert tagen. „Früher wurden Uhren, die bei uns gekauft wurden, graviert. Einige davon konnte ich zurückkaufen.” Womit sich der Kreis wieder schliesst.